Als Pacta conventa (Vereinbarte Verträge) oder Qualiter (nach dem ersten Wort) wird ein etwa 250 Worte langer Text bezeichnet, der von einem auf 1102 datierten vermeintlichen Vertrag zwischen König Koloman von Ungarn und den „zwölf Geschlechtern“ der Kroaten berichtet. Koloman soll auf eine Schlacht an der Drau verzichtet und den namentlich genannten kroatischen Großen das Recht auf ihre Besitzungen, Steuerfreiheit und begrenzten Kriegsdienst zugestanden haben. Demnach soll die Pacta conventa die Beziehungen des kroatischen Adels zum ungarischen König geregelt haben, ehe dieser in Biograd na Moru auch zum König von Kroatien gekrönt wurde. Die historische Situation lässt daher die Einberufung einer Adelsversammlung und die Existenz einer Vereinbarung als wahrscheinlich annehmen.
Der Text wurde in einem Manuskript der Chronik des Erzdiakons Thomas von Split († 1268) überliefert. Er wird heute von den meisten Kennern als ein Zusatz aus dem 14. Jahrhundert angesehen, um die Vorrangstellung der zwölf Geschlechter (die erst im 14. Jahrhundert als solche auftauchen und historisch nicht eindeutig zu identifizieren sind) historisch zu untermauern.
Die Authentizität der Pacta conventa wurde in der Zeit der Nationalitätenkämpfe des 19. Jahrhunderts von kroatischer Seite verteidigt, die sie als ein bedeutendes Dokument der kroatischen Rechtsgeschichte einordnete. Ebenso unkritisch wurde sie von ungarischer Seite abgelehnt.